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    Emotionen sichtbar machen: Eine künstlerisch-therapeutische Reise zu sich selbst und anderen

    Im Rahmen einer Kunstausstellung können Besucher im vogtländischen Bad Elster die Essenz einer künstlerisch-therapeutischen „Reise vom Ich zum Wir“ erleben. Künstlerinnen und Künstler dieses Projekts sind 45 junge Menschen, die aktuell an der Johannesbad Medfachschule Bad Elster eine Ausbildung zum Ergotherapeuten absolvieren. Zu sehen sind die Kunstwerke dieses Streifzugs durch „Form und Farbe“ bis Ende Februar 2024 im Rathaus Bad Elster. „Entstanden sind alle Gemälde im Rahmen des diesjährigen ergotherapeutischen Kunstprojekts, das sich über drei Tage erstreckte“, sagt Jean-Marc Keller–Fachbereichsleiter Ergotherapie. Im Fokus dieses Projektes stand das Kennenlernen der „Ausdruckszentrierten Methode“. Diese findet beispielsweise in der Therapie von psychisch erkrankten oder geistig behinderten Menschen Anwendung. „Die Schüler setzten sich mit ihren eigenen Emotionen und den Emotionen der anderen auseinander, indem sie versuchten, ihre eigene Gefühlswelt abstrakt darzustellen“, so der Fachbereichsleiter. Sie verwendeten dabei verschiedene geometrische Formen und Farben. 

    Die Ausdruckszentrierte Methode ermöglicht – nach Worten des Lehrerteams der Ergotherapie-Patienten einen Zugang zu ihren Emotionen und Bedürfnissen zu erhalten. Sie könnten somit ihre innerenemotionalenVorgängewahrnehmen,einordnenundsichtbarmachen. „Dies dient beispielsweise dem Aufbau oder der Stärkung des Selbstbildes und der Selbstsicherheit“, sagt Jana Dalbazi, eine der Lehrkräfte im Fachbereich Ergotherapie. Eine Besonderheit dieser Methode: Der Entstehungsprozess eines Werkes steht im Mittelpunkt. Das Ergebnis spielt nur eine untergeordnete Rolle.

    Eine dreitägige Reise vom „Ich“ zum „Wir“ 

    An Tag eins des Projektes tauchten die angehenden Ergotherapeuten in ihre eigene Gefühlswelt ein. Sie begaben sich auf eine „Reise ins Ich“. Dazu erstellten die Schüler ein individuelles Farb-und Formen selbstportrait. Sie versuchten, ihre Stimmung abstrakt als Farbe und Form darzustellen.„So wirken beispielsweise Kanten eher aggressiv und runde Formen eher harmonisch“, verdeutlicht Fachbereichsleiter Jean-Marc Keller. Ebenso könne jeder Farbe eine bestimmte Bedeutung beigemessen werden. Tag zwei führte die Schüler anschließend auf die „Reise vom Ich zum Wir“. Dabei gruppierten die Schüler ihre Selfies auf einer großen Leinwand. Gemeinsam schufen sie ein Gesamtbild, das aus den kleineren Bildern entstand. In diesem großen Bild sollten sich alle Teilnehmer der Kleingruppe wieder finden und repräsentiert fühlen. Auch hier standen geometrische Formen und verschiedene Farben im Vordergrund. Am Abschlusstag stellten die Schüler ihre Werke fertig, gaben ihnen Titel und reflektierten sie intensiv. Bis Ende Februar haben Interessierte die Chance, ebenfalls einen Einblick in die Welt der Ergotherapie zu erhalten. Ein Besuch der Ausstellung lässt sich am 3. Februar zudem mit dem Tag der offenen Tür verbinden.

    Tag der offenen Tür am 3. Februar 2024

    Am 3. Februar 2024 haben Interessierte Gelegenheit, die Johannesbad Medfachschule von 10 bis 14Uhr bei einem „Tag der offenen Tür“ selbst kennenzulernen und die vielfältigen Karriereperspektiven zu entdecken. Die Veranstaltung bietet neben Führungen durch die Schule persönliche Beratungsgespräche und Berufsvorstellungen in jedem Fachbereich sowie die Möglichkeit, sich direkt vor Ort zu bewerben.

    Die Johannesbad Medfachschule

    Menschen aus ganz Deutschland erhalten an der Johannesbad Medfachschule BadElster erstklassige Ausbildungen auf höchstem Niveau in den Zukunftsberufen Physiotherapie, Ergotherapie, Masseur und medizinischer Bademeister. Darüber hinaus qualifizieren sich jährlich 1.500 Therapeuten, Schüler und Ärzte in praxisnahen und innovativen Fortbildungskursen an der hauseigenen Johannesbad Akademie, um sich beruflich weiterzuentwickeln.